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Mit jeder neuen Veröffentlichung versucht das Debian-Projekt, den Fokus auf bestimmte Themen zu legen. Diese sind bekannt als »Release Goals« und werden unter https://wiki.debian.org/ReleaseGoals/ näher beschrieben. Bitte beachten Sie, dass die folgenden Abschnitte unter Umständen nicht ganz aktuell sind; lesen Sie daher die Wiki-Seite, wenn Sie mehr Informationen oder einen aktuellen Status dieser »Release-Goals« benötigen.
Es ist ein erklärtes Ziel des Debian-Projekts, sicherzustellen, dass jedes installierte System gehärtet und sicher ist gegen Angriffe. Es gibt mehrere Möglichkeiten, dies zu erreichen, unter anderem:
Die Sicherheit innerhalb der Programme erhöhen, indem die Security Hardening Build Flags verwendet werden; durch diese speziellen Optionen für den Bau der Pakete werden verschiedene Schutzmechanismen gegen bekannte Sicherheitslücken aktiviert.
Die Standard-Systemkonfiguration verbessern, um sie weniger verwundbar gegen Angriffe (sowohl lokale wie auch solche von fern) zu machen.
Aktivieren der Sicherheitsfunktionen, die in neuen Kernel-Versionen enthalten sind.
All dies ist ein ständig fortlaufender Prozess. Beim ersten Punkt wird versucht, mit verschiedenen Build-Optionen zum Härten des Systems (den Security Hardening Build Flags) bekannte Angriffe wie z.B. mittels Pufferüberlauf, vorhersagbaren Adressbereichen im Arbeitsspeicher usw. zu verhindern. Ziel ist, zumindest alle Pakete abzudecken, die Teil der Basisinstallation sind sowie all diejenigen, die seit 2006 eine Korrektur in Zusammenhang mit einer Sicherheitsankündigung erhalten haben. Seit dem Start der Initiative sind bereits rund 400 Pakete entsprechend modifiziert worden (Stand der Information zum Zeitpunkt, als dies geschrieben wurde). All diese Korrekturen sind in der Fehlerdatenbank festgehalten.
Die technischen Anforderungen, die damit einhergehen, dass nicht Englisch sprechende Benutzer das System bedienen und verwenden können, werden von Debian bereits weitgehend erfüllt, siehe Abschnitt 5.9, „Wie unterstützt Debian andere Sprachen als Englisch?“.
Wir hoffen, weitere Personen zu finden, die uns helfen, mehr Sprachen zu unterstützen und Programme sowie Dokumentation in diese Sprachen zu übersetzen. Viele Programme und Debian-spezifische Dokumentation unterstützen bereits die Internationalisierung, so dass wir jetzt Übersetzer für die Programmtexte und Meldungen benötigen. Allerdings sind bei einigen Programmen auch weiterhin die Voraussetzungen zur Internationalisierung nicht erfüllt.
Das GNU Translation Project ftp://ftp.gnu.org/pub/gnu/ABOUT-NLS arbeitet an der Internationalisierung von GNU-Programmen. Verschiedene Projekte wie die Desktop-Umgebungen GNOME oder KDE haben eigene Übersetzer-Teams. Ziel von Debian ist nicht, die Arbeit dieser Projekte zu ersetzen oder zu duplizieren; im Gegenteil: Debian profitiert von der Arbeit dieser Übersetzer. Allerdings gibt es außerhalb des Tätigkeitfeldes dieser Projekte noch viele Programme, weswegen sie innerhalb von Debian übersetzt werden.
Frühere Debian-Versionen hatten folgende Veröffentlichungsziele:
I18n-Unterstützung für alle Pakete, die debconf verwenden: Für Pakete, die das Debian-Konfigurations-Management verwenden, wird vorausgesetzt, dass sie vorbereitet sind für die Übersetzung aller Dialoge, die dem Benutzer während der Konfiguration angezeigt werden.
I18n-Unterstützung für Paketbeschreibungen: Erweitern der Paketmanagement-Programme, um übersetzte Paketbeschreibungen nutzen zu können.
Verwendung der UTF-8-Codierung für die Dateien debian/changelog und debian/control. So können beispielsweise in ersterer Datei, in der Softwareänderungen rückzuverfolgen sind, Projektbeteiligte aus asiatischen Ländern ihre Namen ohne Komplikationen eintragen.
Internationalisierung des Debian-Installers, was für gewisse Sprachen die Verwendung einer grafischen Oberfläche erfordert.
Eine Menge Arbeit ist in das Debian-Installationsprogramm gesteckt worden, was zu einer Reihe größerer Verbesserungen geführt hat. Hier sollen zwei davon aufgeführt werden:
Die Möglichkeit einer direkt vom laufenden Microsoft Windows angestossenen Installation, wodurch es sich erübrigt, BIOS-Einstellungen zu verändern. Nach dem Einlegen einer CD-ROM, DVD-ROM oder dem Einstecken eines USB-Sticks wird automatisch ein Programm ausgeführt, das eine Schritt-für-Schritt-Anleitung zum Start des Debian Installers bietet.
Vervollständigung von Debian für andere Architekturen. Hinweis: Selbst wenn
manche Architekturen in einzelnen Debian-Veröffentlichungen nicht enthalten
sind, besteht unter Umständen trotzdem die Möglichkeit, Debian auf dieser
Architektur zu installieren bzw. zu aktualisieren, indem
Sid
(Unstable) benutzt wird.
Zusätzlich zu Debian GNU/Hurd wird Debian auch auf BSD-Kernel portiert, insbesondere auf FreeBSD. Dieser Port läuft sowohl auf AMD64 (»kfreebsd-amd64«) als auch auf traditionellen Intel-Prozessoren (»kfreebsd-i386«).